Hund aus dem Tierschutz leidet unter Trennungsangst

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Julia.wdkr schrieb am 02.09.2020
Hallo ihr Lieben, ich habe mir vor 4 Monaten einen Welpen aus dem Tierschutz geholt und ihr somit das Leben gerettet. Ich habe direkt als ich sie neu hatte an das alleine sein gewöhnt und ihr gezeigt, dass wir immer wieder kommen. Sie liebt meinen Freund und mich sehr dolle und hört auf alle Kommandos, kann ohne Leine laufen und macht nie was kaputt, wenn wir da sind.

Sobald ich sie alleine lasse wird sie zu einem total anderem Hund und wird aggressiv und macht alles kaputt, was ihr im Weg liegt. Wir haben schon viele Methoden versucht mit Duft Pheromonen, einem T-Shirt was nach mir riecht, einer Hunde-Kamera und neulich haben wir sie 1 Monat lang an den Hundekäfig gewöhnt, sodass sie total in Ruhe dort drinnen liegt und schläft auch bei geschlossener Tür, wir haben es langsam gesteigert sie alleine in der Box zu lassen (das ist so ein ganz großer Laufkäfig, wo sie viel Platz hat und stehen und sogar rennen kann, nur halt geschlossen) das hat auch super geklappt bis 1h alleine lassen.

Wir haben sie über die Hunde Kamera beobachten und gesehen das sie plötzlich nach 20 min alleine sein, so etwas wie eine Panikattacke bekommt und den ganzen Käfig (der aus Metall ist) versucht kaputt zu machen und zu zerbeißen (was sie auch geschafft hat, der Käfig aus Metall ist jetzt nämlich kaputt).

Sie verändert sich nach 20 min plötzlich komplett und weint und schreit förmlich. Das mit dem Käfig haben wir dann jetzt auch gelassen und er steht jetzt ohne Tür als ihre "Höhle", die sie auch sehr liebt und gerne benutzt trotz des Ereignisses und dieser "Panikattacke" geht sie da selber rein und spielt und schläft dort. Jetzt ist meine Frage an euch , habt ihr ein Tipp ich ich es meinem Hund leichter machen kann alleine zu bleiben so dass für die und mich stressfreier wird.

Liebe Grüße Julia
3 Antworten
Guten Abend,
das Allein-Bleiben ist das Schwierigste überhaupt. Wenn es Ihnen leider passiert ist, dass Sie sie am Anfang zu lange, also über zwei Minuten oder kürzer allein gelassen haben, hat sie Panik, Lebensangst und absoluten Stress entwickelt. Sollte sie einmal geheult haben, ist schon alles zu spät. Leider muss Alleinbleiben Sekunden weise geübt werden. Als sie in Ihrem Laufkäfig war, könnte ein Geräusch, eine Störung von außen sie zu dieser Panikattacke gebracht haben. Ihre einzige Chance ist, wieder ganz von vorne mit Sekunden weisem Alleinlassen anfangen. Schauen Sie bitte auf meiner Homepage nach: www.hundimedia.de/Ratgeber: Allein und doch zufrieden, ob Sie davon etwas gebrauchen können...
Sie werden sehr viel Geduld und Zeit brauchen. Je langsamer Sie vorgehen, desto besser sind die Chancen...
Ich drücke Ihnen die Daumen
Inge Büttner-Vogt
War diese Antwort hilfreich?
Michaela
schrieb am 21.10.2020
Hello,
ich hatte nach meinem Umzug dasselbe Problem. Mein Hund hat vor vielem Angst - er bellte und jaulte, als ich fort ging,
Ich war auch verzweifelt und habe viel nachgelesen, bei uns hat folgendes geholfen:
Der Hund verbindet mit Ihrem Weggehen etwas Negatives, nun muss er lernen, etwas Positives dabei zu empfinden.
Also nicht, "oh mein Gott, was soll ich jetzt tun, wenn mein Frauerl weggeht?" - sondern, "juppieh, sie geht weg, jetzt passiert gleich was tolles..."
Mein Hund ist ein Leckerli-Fan. Es half natürlich nicht, ihm nur ein Leckerli zu geben und zu gehen - das ist ja gleich gegessen...
Ich habe ihm einen Leckerli-Ball gekauft, diese gibt es eigentlich in fast jedem Tiershop um ca. 10 Euro, sie sind aus Hartgummi, haben innen ein Labyrinth, dass die Leckerlis natürlich nicht gleich wieder ausfallen, wenn er rollt.
Das heißt, der Ball muss eine zeitlang bespielt werden, um alle Leckerlis rauszubekommen.
Der Hund ist damit abgelenkt und freut sich über den Ball, das Spiel und die Belohnung, die dabei raus kommt. Und komischerweise hat er, als er mit dem Ball fertig war, trotzdem nicht mehr gebellt oder geheult, was ich eigentlich dachte.
Diesen Ball gibts anfangs 1 mal am Tag zwischendurch mit ein paar Leckerlis, um es zu lernen... nicht öfter... und dann wieder weg damit und keine anderen Leckerlis mehr, sodass er nur auf diese tagsüber wartet.
Wenn er sich dann schon auf den Ball freut, wird dieser vor dem Weggehen befüllt, man zieht sich an, keine Verabschiedung, einfach anziehen, den Hund nicht ansehen.... dann den Ball wegwerfen, ohne den Hund zu beachten, der Hund wird sich freuen und hinlaufen und man selbst geht einfach.
Wenn gespielt wurde und das Baucherl ein wenig befriedigt ist, legt sich doch jeder gerne mal entspannt hin, oder? Nicht, wenn man einfach mit Panik zurückgelassen wird, da geht man um, oder? Auch wir Menschen...
Wenn Sie testen wollen, ob der Hund bellt, bitte nicht vor der Türe stehen bleiben, der Hund weiß das - er fühlt und hört jede Bewegung und ist somit wieder abgelenkt und fixiert sich auf die Türe. Die Kamera ist dafür schon super, die Sie haben.
Ich hoffe, es hilft auch bei Ihnen - ich machte das ein paar Wochen/Monate und dann war die Sache eigentlich erledigt. Ich war anfangs natürlich nicht lange weg, gerade einkaufen und wieder heim.
Ich würde mich freuen, wenn es bei Ihnen auch so klappt und Sie vielleicht hier Bescheid geben, ob dem so ist.

Liebe Grüße, Michi
War diese Antwort hilfreich?
Guten Abend,
natürlich kann man alles versuchen, auch das.
Leider sind solche Leckerchen-Spiele selten von ERfolg gekrönt, weil die Hunde, wenn sie Panik haben, nichts fressen oder lecken.
Wenn sie herausbekommen, was nach diesen 20 Minuten passiert ist,
sind Sie schon weiter. Können Sie die Aufnahmen analysieren? Geräusche, Klingel, irgendetwas auf dem mit einem Gelassenheitstraining aufbauen kann?
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen